Ganz egal wie unsere Zeitgenossen über das Leben, über Liebe und Beziehungen denken mögen, in einem sind sich wohl alle einig: Noch nie gab es ein so offenes Klima für Sex wie heute. Dating-Apps machen Sex fast überall und jederzeit verfügbar und auch die Gesellschaft setzt – zumindest im Westen – keinerlei Grenzen in moralischer oder rechtlicher Hinsicht.
Paradiesische Zustände also? Nein, nicht wirklich. Die Wiener Tageszeitung „Der Standard“ analysiert: Dating-Plattformen sind Marktplätze, auf denen Sex zum Konsumgut geworden ist. Ein Artikel der US-Zeitschrift Atlantic lässt unter dem Titel „The Sex Recession“ („die Sexflaute“) aufhorchen: Australier, Briten, ja sogar die jungen Schweden haben weniger Sex als ihre Eltern es hatten. In den Niederlanden ist das Durchschnittsalter für den ersten Sex von 17,1 Jahren (2012) auf 18,6 Jahren im Jahr 2017 angestiegen. Im Jahr 2015 hatten 43 Prozent aller japanischen Singles zwischen 18 und 34 noch keinen Sex. Mehr und mehr „Appetitlosigkeit“ macht sich laut mehreren Studien breit, wenn es um Sex geht. Die Gründe dafür: wachsende emotionale Verwirrung und Ungewissheit in Sachen Sex und Beziehungen; kaum jemand will noch etwas in eine Beziehung investieren; die Menschen wollen „lockere Geschichten“, also eine Art Beziehung, aber ohne Verpflichtungen; sowie „fobo“ („fear of a better option“) – die Angst, etwas zu versäumen.
Die durch einen anonymen Marktplatz im Internet möglichen One-Night-Stands, Seitensprünge etc. (..) sind losgelöst von moralischen oder gesellschaftlichen Einschränkungen, die es bis vor der digitalen Wende noch gegeben hat. Klar: Die israelische Soziologin beleuchtet vor allem die Schattenseiten der digitalen Verfügbarkeit und stellt sich die Frage, was mit jenen passiert, die dabei auf der Strecke bleiben. Weil ein Foto nicht gut genug ist, weil man zu alt und/oder zu wenig attraktiv darauf ausschaut.
Die Konsequenz ist ein „schwindelerregendes Ausmaß an Erfahrungen von Zurückweisung, Verletzungen, Enttäuschungen und Erfahrungen des Ent- und Nichtliebens“, so die Soziologin.
Ein weiterer Kollateralschaden dieser Entwicklung ist das „aus der Mode Kommen“ herkömmlicher Formen des Kennenlernens im wirklichen Leben. „Von jemandem in einer Bar angesprochen werden“, das allein empfinden manche Frauen in den USA schon als sexuelle Belästigung. Auch hier sitzt der Feminismus in seiner eigenen Falle.
Dieses Thema aufgreifend hat kathTreff zum Valentinstag seinen Mitgliedern einige Fragen gestellt und die Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht!
Quelle: Der Standard, 10.2. 2019, https://mobil.derstandard.at/2000097627468/Fuck-Sex-war-gestern
Hier die Pressemeldung der Katholischen Presseagentur
Österreich/Kirche/Beziehung/Sexualität/kathTreff
Portal „kathTreff.org“ setzt Kontrapunkt zu Dating-Plattformen
Mitbegründer Martin Kugler: „Optionen gibt es im Zeitalter des Online-Dating unzählige, aber bei uns wissen die Singles was sie wollen und lassen sich nicht ständig alle Optionen offen“
Wien, 13.2.2019 (KAP) Das katholische Online-Portal „kathTreff.org“ sieht sich ob jüngster internationaler Beziehungsstudien in seinem Kurs bestätigt. Neuere Studien würden der Generation unter 30 eine wachsende Antriebslosigkeit in Sachen Sexualität und Anbahnung von Beziehungen bescheinigen, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Das klassische Dating komme – so ein verbreiteter Trend – aus der Mode. Immer weniger Menschen wollten noch etwas in eine Beziehung investieren und fürchteten zudem jede Art von Verpflichtungen. Die Angst, etwas zu versäumen, erschwere bereits den Beginn von Beziehungen. Dieses Phänomen führten zu „Unverbindlichkeit und auch Unehrlichkeit am Beginn des Kennenlernens, weil man sich nicht festlegen will,“ so Martin Kugler von „kathTreff“.
Die vor knapp 14 Jahren gegründete Initiative „kathTreff“ sieht sich demnach in ihrem Zugang zum Thema Dating und Beziehung bestätigt. „Wir haben von Anfang an auf ein klares christliches Profil gesetzt und nur das angeboten, wovon wir selbst überzeugt waren“, so Kugler. „Durch die Fokussierung auf die Suche nach einem Ehepartner konnte „kathTreff“ der sonst verbreiteten Unverbindlichkeit etwas Attraktives entgegensetzen. Kugler: „Optionen gibt es im Zeitalter des Online-Dating unzählige, aber bei uns wissen die Singles was sie wollen und lassen sich nicht ständig alle Optionen offen.“
kathTreff.org wurde 2005 vom Wiener Ehepaar Martin und Gudrun Kugler gegründet. Die länderübergreifende Plattform ist dank der Idee, die deutschsprachigen Teilnehmer optional mit anderssprachigen „Schwesternseiten“ zu vernetzen, schrittweise expandiert und steht nun für neun Sprachfamilien im Netz. „kathTreff“-Schwesterseiten gibt es in Ungarn, Kroatien, Slowenien, Slowakei/Tschechien, Litauen, Lettland, Portugal und Kolumbien. (Infos: www.kathtreff.org)
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