Wege in die innere Freiheit: Gedanken von Anja Hoffmann
(Teil 4 – Die alten Prinzipien – lesen)
Der Weg der Dankbarkeit:
Am Beginn des Römerbriefes schreibt der Apostel Paulus von der Schuld des Menschen und gibt uns einen wichtigen Hinweis über den Zusammenhang zwischen Undank, Gier und Sünde: Obwohl der Mensch Gott durch die Schöpfung erkennen muss, ist er schuldig geworden, da er Gott nicht gedankt hat. Die normale Reaktion auf die Schönheit der Schöpfung sollte Dankbarkeit Gott gegenüber sein. Der Mangel an Dank Gott gegenüber wiederum führt den Menschen in die Dunkelheit der Begierden seines Herzens.
„Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar. Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren. Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen. Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers – gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.“
(Römer 1, 20-24)
Im Dank erkenne ich an, dass ich Geschöpf bin. Dass ich mir das Leben nicht selbst gegeben habe. Dass nichts von dem, was ich mein Eigen nenne, mir wirklich gehört. Dass alles Gnade ist.
Dank lehrt mich mit dem, was mir anvertraut ist, freigiebig zu sein. Dank weckt in mir die Sehnsucht als Antwort auf die Liebe Jesu, der Sein Leben für mich gab, auch mein Leben zu geben. Wer dankbar alles aus der Hand des Vaters empfängt wird frei sein von Gier und irdischer Gebundenheit.
Der Weg der Freigiebigkeit:
Und schließlich, ganz praktisch: Einfach etwas hergeben. Geben tut etwas mit uns. Gerade die derzeitige Krise ist ein guter Anlass, den Herrn zu fragen, ob und wo wir finanziell oder materiell helfen sollen. Das Geben erinnert uns daran, dass wir nur Verwalter sind, dass eigentlich alles Gott gehört.
Im Alten Testament finden wir das Gebot an das Volk Israel, den zehnten Teil aller Einnahmen dem Herrn zurückzugeben. Diese Praxis ehrt Gott und kann für uns ein Ausweg daraus sein, unser Herz an irdische Güter zu hängen. Im Buch Maleachi lesen wir in Kapitel 3 etwas sehr Interessantes über den Zehent. Es ist – so hat man mir gesagt – die einzige Stelle in der ganzen Bibel wo Gott uns herausfordert, ihn auf die Probe zu stellen:
„Bringt den ganzen Zehnten ins Vorratshaus, damit in meinem Haus Nahrung vorhanden ist. Ja, stellt mich auf die Probe damit, spricht der Herr der Heere, und wartet, ob ich euch dann nicht / die Schleusen des Himmels öffne und Segen im Übermaß auf euch herabschütte. Den Fresser wehre ich von euch ab, damit er nicht die Früchte eurer Äcker vertilgt und damit der Weinstock auf eurem Feld nicht ohne Ertrag bleibt, spricht der Herr der Heere.“
(Maleachi 3, 10-11)
Interessant wie die Freigiebigkeit direkt mit dem Segen Gottes verbunden – und auch mit der Abwehr von Katastrophen!
Es ist, wie wenn man die Arme öffnet… um empfangen zu können, um umarmen zu können. Eine ganz große innere Freiheit.
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