Der 8. Dezember: Was ist jetzt genau „unbefleckt“?
Wenn wir geboren werden, sind wir mehr oder weniger neun Monate alt. Unser Menschsein beginnt mit der Verschmelzung der elterlichen Ei- und Samenzellen. Wir glauben, dass Gott uns im gleichen Moment eine unsterbliche Seele schenkt. Zu diesem Zeitpunkt, weiß noch niemand von dem kleinen Menschen, und doch ist es eine Sternstunde. Man sollte neben dem Geburtstag auch seinen Empfängnistag feiern!
Bei der Mutter Jesu, Maria, feiert man beides. Geburtstag hat sie am 8. September. Neun Monate zurück gerechnet kommen wir auf den 8. Dezember: heute! Der Grund für das lange Wochenende ist also: die sexuelle Vereinigung von Marias Eltern, die vor ca. 2020 Jahren zur Schwangerschaft geführt hat. Kirche und Sex wird oft als gespaltenes Verhältnis gesehen und der Name des Festes „Unbefleckte Empfängnis“ verleitet oft zu einem Missverständnis. Viele schließen daraus fälschlicherweise, es handle sich um die Empfängnis Jesu. Und weil diese ohne männliches Zutun stattfand, würde Sex mit ‚Befleckung’ gleichgesetzt. Das ist ganz falsch! Im Gegenteil: Aufgrund einer sexuellen Vereinigung haben die österreichischen Kinder heute schulfrei.
Das Wort ‚unbefleckt’ bedeutet, dass Maria ab dem ersten Moment ihres Lebens von der Ursünde frei war. Die Ursünde ist keine Tat, sondern ein Zustand, und zwar unser Hang, Schlechtes zu tun. Jesus hat diese Macht des Bösen gebrochen. An Maria geschieht eine Aus- und Vorwegnahme, die somit das Kommen ihres Sohnes vorbereitet.
Der 8. Dezember ist aber nicht deswegen in allen Köpfen fest eingespeichert. Er gilt als der große Einkaufstag. Nehmen wir uns eine Auszeit: Damit wir nicht vor lauter Gelaufe und Gedränge Weihnachten übersehen! Bieten wir unseren Familie morgen mehr: Der Festtag soll ein gemeinsames Heraustreten aus dem Alltag sein, in dem wir uns endlich in Ruhe aufeinander und das große Geheimnis der Menschwerdung Gottes einlassen können.
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