Ich habe meine wunderbare Ehepartnerin Cindy Marie online kennengelernt. Ich hatte längere Zeit nach meiner Berufung gesucht. Als ich mich gegen das Priestertum entschieden hatte, fragte ich mich, wie ich meine zukünftige Braut finden sollte. Ich hatte die Universität schon abgeschlossen. Die Firma, in der ich arbeitete, war nicht sehr groß. Ich ging nicht in Bars oder Diskotheken. Die Pfarre, in der ich war, hatte keine Gruppe für Singles. Auf Aufriss in die Messe zu gehen, fand ich nicht richtig. Eine katholische Frau zu finden, die leidenschaftlich für Gott leben und Ihn als größte Liebe ihres Lebens sehen wollte, war also nicht leicht. Eine befreundete Ordensschwester betete für mich und schlug mir dann eine katholische Heiratsvermittlung im Internet vor. Mein erster Gedanke war: Das ist ja wie ein Markt, eine Fleischbeschau! Ich schwafelte der Schwester eine Weile etwas über Gebet und Besinnung vor… Aber Gott erinnerte mich sachte daran, dass ich selbst im Internet zuhause war und sogar aus der Medienbranche stammte. In allen anderen Bereichen hatte ich mit dem Internet überhaupt kein Problem! Schlussendlich gab ich nach – und es dauerte nur eine Woche bis ich Cindy kennengelernt hatte! Heute ist sie meine Ehepartnerin!
Unser Ehepartner ist die Person, die uns dabei helfen soll, auf gesunde und sinnvolle Weise zu wachsen. Die uns dabei helfen soll, dass wir bessere Menschen werden und in großen Schritten auf unserem Weg zur Heiligkeit voranschreiten. Das geschieht nicht durch Selfies oder unsere Facebookprofile und ist sicher auch nicht Ziel oberflächlicher Beziehungen, die wir ansonsten im Internet finden. Viele suchen dort nur Selbstbeweihräucherung, und nicht das gegenseitige Geschenk der Liebe.
Liebe erfordert die Disziplinierung der Triebe. Statt Lust zu suchen, entscheidet sich der Liebende für den anderen, den Ehepartner da zu sein – selbst wenn es Opfer bedeutet. Egal wie sehr unsere Kultur die Konzepte, ja selbst die Begriffe Opfer und Leiden, verabscheut: Es ist eine unausweichliche Tatsache, dass Liebe und Opfer unzertrennlich sind. Der Epheserbrief erinnert uns in Kapitel 5 daran, dass wir uns einander unterordnen sollen „in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus“… „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat.“ Meine Ehepartnerin Cindy zu lieben heißt, mich selbst angemessen zu lieben, indem ich Gottes selbstlose Liebe für mich und für sie und für uns beide in meinem Leben reflektiere.
(gekürzt)
Dr. Eugene Gan ist Professor für interaktive Medien, Kommunikation und Kunst an der Franziskanischen Universität von Steubenville in den Vereinigten Staaten. Sein Buch Infinite Bandwidth: Encountering Christ in the Media beschreibt wie man als Christ die neuen Medien in gesunder Weise nützen kann (Englisch).
Mit Dank an den Mediendienst Aleteia / Übersetzung und Kürzungen: kathTreff.
Link zum Originalbeitrag: http://www.aleteia.org/en/society/article/dating-and-courtship-in-the-digital-age-5326924477890560?utm_campaign=NL_en&utm_source=daily_newsletter&utm_medium=mail&utm_content=NL_en-13/06/2015
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