Wer passt zu mir? Worauf achten bei der Partnerwahl? Nach einer ersten Runde von Testfragen, folgt hier die Zweite:
Der Ursprüngliche-Umgebungs-Test – wichtig für der Partnerwahl!
Gefährlich sind die Beziehungen, die in einem geschlossenen, von der Herkunft unabhängigen System entstehen. An einer Universität zum Beispiel. Oder auf einem Cluburlaub. Oder unter „Expats“, also Menschen aus dem gleichen Land, die aber – meist aus beruflichen Gründen – in einem anderen Land leben. Bayern in Brüssel zum Beispiel. Oder Deutsche in New York.
Warum sind solche Beziehungen gefährlich? In ihren geschlossenen Systemen funktionieren sie gut. Die Freunde und Umgangsformen sind dieselben. Gesprächsthemen und Hobbys passen zusammen. Alles perfekt… bis man in seine ursprüngliche Umgebung zurückkommt. Die richtige Partnerwahl braucht das Kenntnis der ursprünglichen Umgebung.
Meine Freundin Magdalena hatte sich mit einem Kommilitonen verlobt. Er stammte aus Kasachstan, aber was machte das aus? In München war er genau wie alle anderen Studenten. Eines Tages flog Magdalena mit ihm nach Hause, um ihre zukünftigen Verwandten kennenzulernen. Hollywood könnte eine Komödie daraus machen: Meine neue ganz andere Familie, zum Beispiel, oder Mein Leben am Ende der Welt. Die Drehbuchautoren hätten jedenfalls Mühe ein glaubhaftes Happyend zu schreiben. In Kasachstan fand sich die Ärmste nämlich wieder in einer Plattenbauküche mit kopftuchtragenden Frauen, die sie beim Abwaschen misstrauisch beäugten. Die Männer tranken auf Klappstühlen Wodka – in Trainingsanzügen. Mitten drin, vollkommen selbstverständlich: ihr Altaj. Er wurde dort wieder genau der, der er vor seinem Traum-Stipendium in Europa schon war.
Es ist genau diese ursprüngliche Identität eines Menschen, die man kennen und mit der man leben wollen muss. Vergiss also nicht, dir die Familie, den Freundeskreis, die ursprüngliche Umgebung und die Kultur, aus der dein Schatz kommt, genau anzusehen. Suche diese Umgebung. Beobachte ihn in dieser Umgebung. Wenn dir das, was du siehst, nicht gefällt, dann läuten alle Alarmglocken!
Der Freundestest
Während meines Studiums hatte ich drei beste Freundinnen. Eines Sommers – wir waren vierundzwanzig Jahre alt – fuhr eine von ihnen über den Sommer auf Urlaub…. und kam verheiratet zurück. Sie hatte ihn im Urlaub kennengelernt und wollte keinesfalls ohne ihn zurückkehren. Niemandem von uns Freundinnen sagte sie etwas! Sie wollte ihm ein Visum verschaffen – und heiratete ihn kurzerhand. Aber die beiden waren komplett verschieden – menschlich, kulturell und in religiöser Hinsicht. Nach drei Jahren Streit, Tränen und Unglück kam die Trennung. Hätte sie doch vorher mit uns geredet! Wir wussten damals sofort: Es geht schief, hundertprozentig! Freunde sehen oft in Beziehungsfragen klarer: Sie kennen den einen, sie kennen den anderen – und sie haben keine rosa Brille auf. Um bei der Partnerwahl sicher zu gehen, ist es wichtig, die besten Freunde mit großer Offenheit einzubeziehen!
Eine andere Freundin ist nun glücklich verheiratet. Am Anfang der Beziehung hatte sie große Zweifel. Wahrscheinlich wäre das ganze nichts geworden, wenn wir Freundinnen ihr nicht sehr zugeredet hätten. Heute ist sie uns unendlich dankbar dafür. Also: Wenn sich bei deinen besten Freunden alle Haare aufstellen, wenn der Kandidat zur Tür herein kommt, solltest du nochmals genau über diese Beziehung nachdenken.
Der Muttertest I
Wie behandelt dein Mr. Perfect seine Mutter? Wie eine alte Tante, die vom wahren Leben keine Ahnung hat und ihm mit ihrer Sorge auf die Nerven geht? Kümmert er sich nicht um sie, weil sie ihm sowieso nur lästig ist? Den Muttertest zu bestehen, heißt die eigene Mutter zu achten und zu ehren, sich um sie zu kümmern, sie regelmäßig anzurufen, weil sie am Leben ihres Kindes Anteil nimmt. Schau genau hin. So wie sie wird er eines Tages dich behandeln.
Der Muttertest II
Es gibt natürlich auch Männer, die an ihren Müttern symbiotisch kleben. Mama ist sozusagen die einzige wahre Liebe ihres Lebens. Um ihr zu entsprechen, würde er dich im Regen stehen lassen. So einem Mann muss man gefühlvoll die Möglichkeit geben, sich zu entscheiden – und erwachsen zu werden.
Der Autotüröffner- oder Mithandanlegetest
Männern ist dieser Test besonders wichtig, denn sie haben große Angst davor, an eine Frau zu geraten, die zwar elegant mit den Absätzen klappert und den Hüften wackelt … aber das war’s dann auch. Männer beobachten deshalb aus den Augenwinkeln sehr genau, ob eine Frau sich von ihnen nur bedienen lässt, oder ob sie bereit ist, auch für ihn etwas zu tun. Aus dem Film „In the Streets of the Bronx“ übernehme ich Robert de Niros Autotüröffnertest: Vor Zeiten der fernbedienten Türentriegelung war es ein Anhaltspunkt, ob die verehrte Mitfahrerin sich vom Beifahrersitz aus hinüberlehnte, um dem Fahrer die Türe aufzusperren. Wie testet man das heute? Nun, es gibt immer wieder Alltagssituationen, die über die Hilfsbereitschaft eines Menschen Aufschluss geben. Bestanden, wenn sie (und das gilt genauso für ihn!) auf Einladungen, in der jungen Erwachsenen – Gruppe oder beim Holzsammeln für das Lagerfeuer Hand anlegt und nicht nur gelangweilt ihre Fingernägel betrachtet.
Weitere Informationen zur richtigen Partnerwahl finden Sie auf in „Niemand ist eine Insel“ (Pattloch, 2012)
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