Cecilia Pigg, Chefredakteurin einer US-Dating-Website, sieht drei Gründe, warum sich Katholiken so schwertun, sich für ein erstes Kennenlernen zu verabreden:
- Anders als bei weltlichen Verabredungen, wo es vor allem um den schönen Augenblick und nicht gleich um Längerfristiges geht, suchen Gläubige, vor allem Katholiken, von vorneherein den Ehepartner fürs Leben – der Erwartungsdruck ist hoch, weil es von Anfang an ums Ganze geht.
- Unter katholischen Alleinstehenden herrscht oftmals eine Art „Verabredungsangst“, weil Verabredungen fast schon wie ein Heiratsantrag aufgefasst werden. Das verhindert harmlose Kennenlerntreffen, so als müsste man erst ganz sicher sein, den anderen heiraten zu wollen, bevor man ihn auf einen Kaffee trifft. Um bloß nicht wie alle Welt ständig wechselnde Partner zu haben, hält man sich betont nur in Gruppen auf und meidet Eins-zu-eins-Begegnungen.
- Aber auch wenn sich ein Treffen anbahnt, erlebt man die abschreckendsten Dinge. Entweder es kommt vor lauter Korrespondenz übers Netz doch nie zum leibhaftigen Treffen. Oder das Treffen ist komisch, man stellt es total ungeschickt an… und kann sich aus dem Treffen letztlich doch keinen Reim auf die andere Person machen.
Jedenfalls verstehen Christen oft nichts von ersten Kennenlernen! Sehen wir es etwas entspannter: Vielleicht hilft es, sich klarzumachen: Ein erstes Treffen ist nicht das ferne Endziel, sondern nur ein Mittel dorthin. Darum sollte man Mut zum unkomplizierten Kennenlernen haben. Zwei Extreme sind zu vermeiden: Das eine ist, mit Verabredungen nur die eigene Einsamkeit ausfüllen zu wollen. Das andere, zu meinen, sich nach zwei Verabredungen schon verloben zu müssen.
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