Wer verliebt ist, neigt oft zur Beschönigung. Wer verliebt ist, will Warnsignale nicht wahrhaben: Man wünscht sich zu sehr, dass die Beziehung klappt. Aber Ehrlichkeit zu sich selbst, zahlt sich in “Heiratsdingen” langfristig aus. Hier sind einige Warnsignale in einer Beziehung, bei denen Vorsicht geboten ist:
- Vorsicht Christen (1): Ist der Glaube echt? Wie authentisch ist der Glaube meines Gegenübers? Es gibt Menschen, die nie in die Kirche gehen und sich dennoch ehrlich als Christen bezeichnen. Andere gehen aus Pflicht und Schuldgefühlen in die Kirche. Wieder andere übernehmen irgendwelche Regeln “weil es halt so ist”. Wenn wir einen Christen kennen lernen, müssen wir versuchen, in ihn hineinzuschauen: Wofür begeistert er sich wirklich? Wann beginnen seine Augen zu glänzen, welches Thema bringt ihn zum Reden? Interessiert er sich für geistige Dinge oder langweilen sie ihn? Wofür entscheidet er sich, wenn es hart auf hart geht? In einer Beziehung ist es wichtig, dass Glaube und Werte miteinander geteilt werden- und zwar nicht nur mit den Lippen.
- Vorsicht Christen (2): Christ sein allein reicht nicht! Gut, wenn der Glaube echt ist. Aber bringt der andere auch einen guten Charakter mit? Denn nicht alles, was glänzt, ist Gold. Wir denken, dass der christliche Glaube automatisch einhergeht mit respektvollem Verhalten, Tugenden, Wertvorstellungen, Ehrlichkeit und so weiter. In vielen Fällen ist echter Glaube auch gelebter Glaube. Aber man soll sich nicht darauf verlassen, vor allem wenn es darum geht, sich ewig zu binden. Man prüfe also auch den Charakter (siehe Blogbeitrag).
- Vorsicht bei Sucht! Der Süchtige will seine Sucht oft selbst nicht wahrhaben – ebenso wenig der jemand, der sich bei dieser Person ernste Hoffnungen macht. Zuerst einmal, sollte man ehrlich sein: Heiraten und Kinderkriegen wird nichts an der Situation ändern. Nicht jede Sucht ist automatisch ein Grund, nicht zu heiraten, aber je schwerer die Sucht, desto vorsichtiger sollte man sein.
- Vorsicht bei Kindheitstraumata! Jeder schleppt ein kleines Säckchen mit seiner Vergangenheit und seinen Verletzungen herum. Manche tragen aber ganz große “Säcke”. Diese lassen sie die Wirklichkeit verzerrt wahrnehmen und machen sie weniger belastbar. Wenn Sie in jemandem die Umrisse eines solchen Traumas sehen, sollte Sie genauer hinschauen und sich bewusst dafür oder dagegen entscheiden. Denn mit der Heirat tragen Sie diesen Sack mit.
- Vorsicht bei psychischen Krankheiten! Hier müssen Sie den ungeschminkten Tatsachen ins Auge sehen. Wie wirkt sich die Krankheit aus? Wie wird sie sich in der Zukunft verändern? Kann ich/will ich diese Krankheit durch die Ehe “mittragen”? Wichtig ist es auch, Nächstenliebe und mütterliche Fürsorge nicht mit romantischer Liebe zu verwechseln. Generell gilt: Echte psychische Krankheiten sprechen oft gegen eine Heirat, es sei denn der Partner kann die Verantwortung übernehmen. Manchmal sind die Symptome, die als “psychische Krankheiten” diagnostiziert werden, eigentlich innere Blockaden, die geheilt werden können. Das sollte aber vor der Ehe geschehen.
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