Das wahre Licht
Die Weihnacht ist genau zu der Zeit, in der die Tage wieder länger werden. Im Heidentum feierte man an diesem Tag den unbesiegbaren Sonnengott.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass das Weihnachtsfest auf diesen Tag fällt.
An diesem Tag wurde der Weg, der die Finsternis zum Licht verwandelt. In dieser Nacht kommt das Licht in die Welt, das die Menschen erleuchtet. Wir feiern mit Kerzen – die Nacht soll hell werden. Und es ist spürbar, dass an diesem Tag etwas besonderes ist. Die Weihnacht ist über die Welt gebreitet. Man spürt es, ob man gläubig ist oder nicht.
In der Finsternis ist das Nichts beheimatet. Nimmt die Dunkelheit zu, unterscheiden sich die Dinge immer weniger. Wie es eine konkret materielle Finsternis gibt, so gibt es auch eine geistige. Die Finsternis der Sünde führt zu einer Blindheit, die uns immer weniger erkennen lässt. „Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, Seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jes 60, 2).
Der Herr kommt in dieser Nacht. Nicht als strahlender Held oder gewaltiger Richter – Er kommt als das Licht von oben, das uns wärmt und leuchtet – ganz sanft und doch strahlend. Mit einer inneren Kraft, die man vielleicht erst bemerkt, wenn man versucht dieses Licht zu löschen. „Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1, 5).
Würde dieses Licht ausgelöscht, so wäre das ganze Universum ausgelöscht, denn ohne dieses Licht ist nichts geworden (vgl. Joh 1, 3). Es ist die innere Kraft jedes Lebens und jedes Seins. Das grelle Licht dieser Welt kann uns täuschen, so als könnte die Welt ohne das göttliche Licht sein. Wenn jedoch das lebendige Wort Gottes das Leben nicht erleuchtet, so wird es immer finsterer, es wächst das Nichts, auf geistiger, seelischer und auch materieller Ebene. Es herrschen Streit, Krieg und Tod.
„Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1, 9). Sein Name – Jesus Christus. Es ist so sanft, dieses Licht, dass man es nur in der Stille der Nacht von Bethlehem in seinem ganzen Wesen erkennen kann. Wahrer Mensch und wahrer Gott, Schöpfer alles Seins und Erstgeborener von vielen Brüdern – tief in uns lebendig – das Wort Gottes, Licht der Welt.
(aus „Feuer und Licht“ Nr. 12)
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