Manche Paare sehen sich das erste Mal und wissen: Wir gehören zusammen. Das muss aber nicht so sein, und es ist auch nicht gerade häufig.
Daniel sah seine Katie zum ersten Mal auf einer Party um vier Uhr früh, als sie gerade nach Hause aufbrechen wollte. Er war nicht mehr ganz nüchtern, aber geistesgegenwärtig genug, sie um ihre Telefonnummer zu bitten. Sie telefonierten ein paar Mal lang distance; Katie stammt nämlich aus Schottland. Daniel war sich ganz sicher, dass er die Frau seines Lebens getroffen hatte. Plötzlich verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Katies schwerkrankem Vater. Er lag im Sterben. Da fuhr Daniel kurzerhand zum Flughafen, nahm den nächsten Flug nach Edinburgh, mietete dort ein Auto und fuhr auf gut Glück mit Vollgas in die hoffentlich richtige Richtung. Er fand das abgelegene Haus… bahnte sich einen Weg durch ärgerliche Verwandte – „It’s not a good time!“ – und an einer schwer überraschten Katie vorbei an das Sterbebett. Dort bat er den Vater um Erlaubnis, die Tochter heiraten zu dürfen, – und seinen väterlichen Segen dafür. Der Vater segnete sie und starb binnen einer Stunde. Die beiden heirateten, und wenn sie nicht gestorben sind… und so weiter. Nur ist das eine wahre Geschichte. Aber solche filmreifen Highlights ereignen sich selten.
Normalerweise lernt man sich kennen, schließt nichts aus, lernt sich besser kennen, wird sich sicherer. Irgendwann hört man dann: „Es ist so natürlich mit ihm…“, „Als ob es immer schon gewesen wäre…“, „Ich fühle mich ganz zuhause bei ihm“, „ich bin im Frieden, und darf so sein wie ich bin“, und so weiter. Die beiden sind sich „sicher“, entscheiden sich füreinander und heiraten.
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